Arcor will ab Sommer Fernsehen per Internet anbieten
Die Eschborner Telefongesellschaft Arcor wird zur CeBIT ihr neues IPTV-Angebot Arcor TV plus vorstellen. Wie der Anbieter heute auf der CeBIT�Preview in Hamburg bekannt gab, werde der Dienst, der Kunden im eigenen Netz bereitgestellt werden soll, im Sommer dieses Jahres starten. Interessant dabei ist eine Funktion, die Arcor als Timeshift Restart bezeichnet. Dabei hat der Kunde die M�glichkeit, eine Sendung von Anfang an zu sehen, auch wenn diese bereits begonnen hat. Mit vielen TV-Sendern habe Arcor hier schon entsprechende Vereinbarungen getroffen, die diesen Dienst erm�glichen - jedoch seien noch nicht alle Sender im Boot.
Das Startangebot umfasse 50 bis 60�Sender im Free-TV-Bereich. Hinzu k�men Premium-TV-Angebote im Umfang von etwa 70 bis 80�Sendern. Auf Wunsch kann der Kunde sich die Hardware vom Arcor-Service installieren lassen. Hierbei gibt es dann im Falle einer ung�nstigen Position der Telefondose die M�glichkeit, das IPTV-Signal �ber vorhandende Antennenkabel oder per Powerline-Technologie zum Fernseher zu �bertragen. Auch ein pers�nlicher Videorecorder sowie ein elektronischer Programmf�hrer (EPG), der die Highlights des Tages in verschiedenen Genres zusammenfasst, sollen zum Start bereitgestellt werden. Die Produktion des EPGs, der mehr bieten soll als ein von DVB bekannter EPG bieten soll, wird von TV�Movie �bernommen.
Zu den Preisen machte Arcor noch keine Angaben, allerdings sprach man von einem "attraktiven Angebot" f�r den Endkunden. Details sollen zur CeBIT vorgestellt werden. Allerdings machte das Unternehmen deutlich, dass der Monatsbetrag nur einen Teil der Kosten abdecken w�rde. Gewisse Services werde der Kunde zus�tzlich zahlen m�ssen. Nicht ausgeschlossen ist, dass neben Video on Demand auch etwa der Timeshift Restart zus�tzliche Kosten verursachen k�nnte. Diese zus�tzlichen Kosten w�rden sich aber im "Low-Cost-Bereich" bewegen. Zus�tzliche Kosten werden auch durch den ben�tigten DSL-Anschluss entstehen. Der Kunde ben�tigt bei Arcor nach Unternehmensangaben eine Mindestbandbreite von 6�MBit/s. Wer mehrere Set-Top-Boxen anschlie�en will - hier will Arcor ein entsprechendes Angebot machen - ben�tigt in der Konsequenz mehr Bandbreite.
Arcor setzt im Endkundenbereich auf NGN
Arcor setzt zudem k�nftig nicht mehr auf die klassische Trennung von Telefon- und DSL-Anschluss, sondern f�hrt einen als NGN bezeichneten Anschluss ein. NGN steht f�r Next Generation Network und meint, dass der Kunde s�mtliche Dienste per IP-Netz bekommt. F�r den Verbraucher soll das den Vorteil haben, dass die Installation einfacher wird. Denn Arcor wird dem Kunden k�nftig nur noch ein einziges Endger�t zur Verf�gung stellen. Damit wird die Trennung zwischen NTBA, Splitter und DSL-Modem sowie eventuell Router aufgehoben.
Die Installation der von Arcor mitgelieferten Arcor-Easy-Box ist jedoch einfacher als gewohnt. Nach dem Einstecken des Stromkabels wird der Kunde per Telefonansage durch die Installation gef�hrt. Angeschlossen werden kann neben einem nomalen Telefon auch ein Fax oder Anrufbeantworter. Auch eine Variante f�r ISDN-Telefone werde es geben.
Arcor ist nicht der erste Anbieter, der auf diese Technologie setzt. So trennt HanseNet schon seit l�ngerem in neuen Anschlussgebieten nicht mehr zwischen Telefon- und DSL-Anschl�ssen. Nachteil f�r den Kunden: Er ist auf die Hardware seines Anbieters angewiesen und kann keine beliebige, im Fachhandel erh�ltliche Hardware mehr anschlie�en. Allerdings sieht Arcor im NGN den Trend und prognostiziert, dass k�nftige Ger�te die NGN-Technolgie unterst�tzen werden. Zudem betonte ein Arcor-Sprecher, bestehende Hardware k�nne auf Wunsch hinter der Easybox eingesetzt werden. Als Netzabschluss m�sse jedoch zwingend das Arcor-Ger�t installiert werden.
NGN werde es ab der CeBIT bundesweit geben. Ob ein Kunde auf Wunsch auch weiterhin einen normalen ISDN-Anschluss samt DSL bekommen kann, ist bislang unklar. Die Aussagen hierzu waren widerspr�chlich. Allerdings ist Arcor wichtig, dass man auch weiterhin ISDN-Anschl�sse schalten werde, selbst wenn DSL technisch nicht verf�gbar sei. Der Ausbau des Arcor-Netzes werde weitergehen. Derzeit erreiche man eine Fl�chenabdeckung von etwa 50�Prozent, im Laufe des Jahres sollen dann 60�Prozent erreicht werden. Bis zum Fr�hjahr 2008, sollen dann noch einmal 10�Prozentpunkte hinzukommen.
